Stadt der Zukunft: Smart Cities rund um den Globus
1. Musterstadt Santander: Bürgerinnen und Bürger einbeziehen
Müllcontainer benachrichtigen die Zentrale, wenn sie
voll sind, Parks aktivieren bei Bedarf die Beregnungsanlage und die
Straßenbeleuchtung reduziert sich selbst auf den Stromsparmodus, wenn niemand
unterwegs ist. Das sind einige der technischen Innovationen, mit denen die
nordspanische Stadt Santander zur digitalen Musterstadt wurde. Möglich machen
dies etwa 20.000 über die ganze Stadt verteilte Sensoren, die die notwendigen
Daten liefern.
Die Küstenstadt hat rund 175.000 Bewohnerinnen und
Bewohner. Zahlreiche Apps sollen ihnen das Leben vereinfachen. So lassen sich
viele hilfreiche Informationen am Smartphone abrufen – von der Verkehrslage über
das Wetter bis zu freien Parkplätzen. Blockiert beispielsweise eine Baustelle
den Fußgängerweg, kann man sich per App bei der Stadtverwaltung beschweren. Die
Anregungen und die Maßnahmen der Stadt können online nachverfolgt werden.
Videotipp: Was ist eine Smart City?
2. Klimaneutrales Kopenhagen: Radfahrmekka setzt auf Nachhaltigkeit
Das dänische Kopenhagen hat sich ein hohes Ziel gesteckt: als erste Hauptstadt der Welt bis 2025 zur klimaneutralen Smart City zu werden. Dazu werden viele Maßnahmen gesetzt, von Windstrom bis zur nachhaltigen Wärmeversorgung. Ein Beispiel ist die 2017 eröffnete Amager Bakke – eine Müllverbrennungsanlage der etwas anderen Art. Hier entsteht pro Jahr Fernwärme für rund 160.000 und Strom für rund 62.500 Haushalte. Das Dach ist zugleich ein Naherholungsgebiet mit künstlicher, ganzjährig befahrbarer Skipiste.
Eine weitere Stärke Kopenhagens ist der klimafreundliche Verkehr. Mit ihren breit ausgebauten Radwegen – den „Cycling Superhighways“ – gilt die Stadt als Hotspot für Radfans. Bereits heute fahren die Hälfte der über 600.000 Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Fahrrad zur Arbeit oder in die Ausbildung. Auch Elektromobilität ist auf der Überholspur: Wer mit dem E-Auto in Kopenhagen unterwegs ist, parkt kostenlos.
Was braucht eine Smart City?
Eine Smart City erhöht die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner, schont Ressourcen und trägt zum Klimaschutz bei. Dazu werden innovative Technologien eingesetzt. Smart City-Konzepte umfassen unterschiedliche Dimensionen. Hier ein paar Beispiele:
- Energie: automatisches Heizen und Kühlen von Gebäuden
- Gesundheit: Tablets und Smart Watches mit Notruf für Senioren
- Umwelt: Müllcontainer mit Sensoren, die den Füllstand messen
- Verkehr: selbstfahrende Busse und Lieferwägen
- Verwaltung: Smarte Apps (zum Beispiel für Parkscheine, Verkehrsmittel oder Kindergartenplätze)
- Wirtschaft: digitale Logistikplattformen für kurze Wege
3. Retortenstadt Songdo: Hightech für mehr Sicherheit
Das südkoreanische Songdo gilt als eine der ersten Smart Cities weltweit. Es wurde auf dem Reißbrett entworfen und wird seit 2003 als Teil der Millionenstadt Incheon nach neuesten Standards errichtet. Auf den Dächern der energiesparenden Hochhäuser finden sich Solarmodule. Es gibt Regenwasserspeicher, Abwasser wird wiederaufbereitet. Müllbeutel werden an speziellen Stationen eingeworfen und über ein Rohrleitungssystem in eine Recyclinganlage transportiert.
Songdo ist eine Stadt, die mitdenkt. Sensoren und über 980 Kameras messen den Verkehrsfluss und die Luftverschmutzung. Sie scannen Gebäude präventiv ab, um Feuer frühestmöglich zu entdecken. Zudem werden Nummernschilder von Autos, die in die Stadt kommen, ausgelesen. Ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept, das alle Bewegungen der Menschen genau registriert – und deshalb auch von vielen Beobachterinnen und Beobachtern kritisch hinterfragt wird.
4. Millionenstadt Pune: Gemeinsam besser leben
Bereits 2015 startete die indische Regierung ihre Smart City-Mission: Im ersten Schritt wurden 100 Städte des Landes auf dem Weg zur Smart City finanziell unterstützt. Die Stadt Pune verfolgt ein besonderes Konzept. Die drei Millionen Bürgerinnen und Bürger wurden aufgefordert, ihre Ideen in die Stadtplanung einzubringen.
Gemeinsam wurden Maßnahmen erarbeitet. Dazu zählt etwa die weltweit erste Bike-Sharing-Plattform, die ohne Radstationen auskommt und per App funktioniert. Die innovative und nachhaltige Straßenbeleuchtung wird zentral gesteuert und macht die Straßen Punes sicherer. Und mit der Initiative „Lighthouse“ findet auch ein sozialer Schwerpunkt Platz: An 15 Standorten wird benachteiligten Jugendlichen die Welt des Internets nähergebracht.
Die zehn fortschrittlichsten Städte weltweit
Schon zum zweiten Mal erschien 2019 der Smart City Strategy Index – ein Ranking der innovativsten Städte weltweit – erstellt. An der Spitze steht Wien mit seinem strategischen Smart City-Konzept:
- Wien (Österreich)
- London (Großbritannien)
- St. Albert (Kanada)
- Singapur (Stadtstaat)
- Chicago (USA)
- Shanghai (China)
- Birmingham (Großbritannien)
- Chongqing (China)
- Shenzhen (China)
- Paris (Frankreich)
6. Wien als Pionier: Smarte Stadt mit Zukunftskonzept
Was ist die weltweit smarteste City? Wien. So lautet
jedenfalls die Antwort des Smart City Strategy Index- Für diese Ranking wurden
2019 erneut 153 Städte weltweit analysiert. Unsere Hauptstadt punktet als
Vorreiter mit einem ganzheitlichen Smart City-Konzept. So verfolgt Wien nicht
nur vernetzte Lösungen für Mobilität, Gesundheit und Umwelt, sondern macht auch
eine stetige Fortschrittskontrolle bei den einzelnen Projekten.
Dabei werden kreative Maßnahmen umgesetzt: Kühle Straßen
bieten im Sommer mit Brunnen, Kühlbögen und Bäumen Schutz vor der Hitze. Mit
der Kälte-App können Wienerinnen und Wiener in den Wintermonaten auf obdachlose
Menschen in Not aufmerksam machen. Smarte Ampeln mit Bewegungssensoren sorgen
für flüssigeren Verkehr. Und für die Müllentsorgung wurde das erste
vollelektrische Müllsammelfahrzeug gebaut.
VERBUND: Energielösungen für die Smart City Wien
Als größtes heimisches Energieunternehmen treibt VERBUND erneuerbare Energien und smarte Lösungen für Österreichs Städte von morgen voran. Etwa mit dem Donaukraftwerk Freudenau. Europas größtes Stadtkraftwerk versorgt über 240.000 Haushalte der Smart City Wien mit sauberem Strom. Ein weiterer Schwerpunkt ist Elektromobilität: So betreibt die VERBUND-Tochter SMATRICS in Wien und Umgebung über 80 Ladestationen. Getankt wird mit 100 % Wasserkraft.