Trends nutzen: Fünf Tipps für deine Online-Bewerbung
Bewerbungsvideo, Smartphone-App, Social Media: Wer aktuelle Bewerbungstrends nutzt, hat bessere Chancen auf einen neuen Job. Welche Entwicklungen gibt es am Markt? Und was ist beim Bewerben zu beachten? Karl Edlbauer, Mitgründer der mobilen Job-Plattform Hokify, sowie Eva Köllner-Aulehla vom Recruiting und Personalmarketing bei VERBUND, geben Tipps.
Tipp 1: Anpassungsfähig und offen sein
Die Technologien entwickeln sich laufend weiter. Deshalb sollten Bewerberinnen und Bewerber stets auf dem letzten Stand bleiben. „Entscheidend ist, Entwicklungen zu beobachten und offen zu sein. Als Bewerberin oder Bewerber muss man sich an den digitalen Wandel anpassen und mit der Zeit gehen“, rät Eva Köllner-Aulehla von VERBUND. Auch Karl Edlbauer von Hokify sieht Anpassungsfähigkeit als Muss: „Man darf keine Berührungsängste vor neuen Tools wie Chat-Bots im Bewerbungsprozess oder Bewerbungsapps haben – immerhin passiert der Großteil der Bewerbungen bereits online oder mobil.“
Aktuelle Trends bei der Online-Bewerbung
- Personal Branding: Immer mehr Recruiter suchen direkt nach Talenten (Active Sourcing). Hier hilft es, wenn du auf Social Media gut sichtbar bist – von LinkedIn bis Facebook.
- Mobile Recruiting: Im Trend liegt auch die mobile Bewerbung übers Smartphone. Du bewirbst dich direkt über Apps am Smartphone oder mobile Plattformen.
- Videobewerbung: Damit können Recruiter in kurzer Zeit ein gutes Bild von dir gewinnen. Außerdem wird deine Bewerbung so spielerisch aufgepeppt.
- One-Click-Bewerbung: Du kannst dich rasch und einfach bewerben, indem du dein Profil mit nur einem Klick aus einer Lebenslauf-Datenbank oder einem Business-Netzwerk hochlädst.
- Speed Recruiting: Dabei entscheidet der erste Eindruck. Arbeitgeber unterhalten sich – ähnlich wie beim Speed Dating – nur ein paar Minuten mit der Bewerberin oder dem Bewerber.
Tipp 2: Dos und Don’ts bei der Bewerbung beachten
Auch die Online-Bewerbung muss bestimmte Kriterien erfüllen. „Ein absolutes No-Go ist, seine Bewerbung unvollständig und mit Rechtschreibfehlern abzuschicken“, erklärt Karl Edlbauer. Bewerbungsprofil und Lebenslauf müssen vollständig sein und wichtige Qualifikationen dürfen nicht übergangen werden: „Wird in der Stellenbeschreibung beispielsweise nach dem Führerschein oder der Bereitschaft für Wochenenddienste gefragt, gilt es in der Bewerbung auf jeden Fall darauf einzugehen“, rät der Wiener Bewerbungsprofi.
Eva Köllner-Aulehla von VERBUND ergänzt, dass man sich genau über das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle informieren sollte. „Überlegen Sie sich, was Sie als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter für uns interessant macht. Beschreiben Sie die Qualifikationen, die Sie besonders auszeichnen. Je besser Sie auf die Anforderungen für die gewünschte Position eingehen, desto höher sind Ihre Erfolgschancen.“
Tipp 3: Aus der Masse herausstechen
Der Zeitdruck im Recruiting wird immer stärker, gleichzeitig steigt die Anzahl der Bewerbungen. Wer online aus der Masse an Bewerbungen hervorstechen will, sollte daher Akzente setzen. Dafür bietet sich zum Beispiel die Videobewerbung an. „Wenn es zur ausgeschriebenen Stelle passt, kann man sich mit einem Bewerbungsvideo von anderen abheben. Es sollte aber nicht zu lang sein und sich auf wesentliche Inhalte beschränken“, so Edlbauer.
Auch das Personal Branding – also die eigene Darstellung oder Selbstvermarktung – im Web und über Social Media spielt eine große Rolle: Dabei geht es darum, sich als Person sowie seine fachlichen Kompetenzen in einem guten Licht darzustellen. Helfen können ein aussagekräftiges Profil sowie Online-Empfehlungen und -Bestätigungen in beruflichen Netzwerken wie LinkedIn und Xing.
Hokify: Das „Tinder für Jobs“
Inspiriert von der Dating-App „Tinder“, bei der man mögliche Partnerinnen und Partner durch Swipen nach links oder rechts bestimmt, entstand 2016 die mobile Job-Plattform Hokify. Die Gründer Karl Edlbauer, Daniel Laiminger und Simon Tretter erleichtern damit den Bewerbungsprozess und bieten Unternehmen eine Plattform für Jobinserate. Rund 375.000 Österreicherinnen und Österreicher nutzen die App bereits für ihre Jobsuche.
Tipp 4: Social-Media-Profile pflegen
Von LinkedIn bis Xing: Immer mehr Recruiter durchforsten Social-Media-Kanäle – und das nicht nur, um sich Bewerberinnen und Bewerber genauer anzusehen. Immer häufiger werden so auch geeignete Kandidatinnen und Kandidaten gesucht. Wenn deine Social-Media-Profile öffentlich zu sehen sind oder du sie sogar in der Bewerbung anführst, solltest du diese ordentlich gepflegt halten.
„Als Bewerberin oder Bewerber muss ich mir jedenfalls überlegen: Was will ich von mir preisgeben? Welche Inhalte soll mein künftiger Arbeitgeber sehen? Partyfotos eignen sich dann doch eher für das private Fotoalbum“, betont Karl Edlbauer. Wichtig ist also auch, auf Social Media Berufliches und Privates zu trennen und gleichzeitig authentisch zu bleiben.
Hilfreiche Tools für die Online-Bewerbung
- Online-Profil: Auf about.me kannst du mit nur wenigen Klicks einen kostenlosen Account erstellen und dein Online-Profil für die Bewerbung mit allerlei Daten füttern.
- Per Video zum Job: Wer seine Bewerbung individueller gestalten will, setzt auf Video-Plattformen wie JobTube oder jeddit.
- PDF erstellen: Falls du kein PDF-Programm hast, findest du im Web Gratistools. Mit Genius Scan kannst du zum Beispiel Zeugnisse abfotografieren und in ein Dokument zusammenfügen.
Tipp 5: Beim Online-Vorstellungsgespräch überzeugen
Ob über Zoom, Webex oder Microsoft Teams: Vorstellungsgespräche finden immer häufiger online statt. Auch wenn du dabei gemütlich im Wohnzimmer sitzt: Achte auf die richtige Form. Also lieber zu Bluse oder Hemd als zu einem alten Pullover greifen. Trotzdem solltest du dich nicht verstellen: „Auch beim Online-Vorstellungsgespräch ist es wichtig, authentisch zu bleiben. Da darf auch gerne mal die Katze durch das Zimmer huschen“, erzählt Recruiterin Eva Köllner-Aulehla.
So wie das klassische Bewerbungsgespräch ist auch der Online-Termin gut vorzubereiten. Denn gerade vermeintliche Kleinigkeiten können sich als Fallstricke erweisen – vom nicht eingeschalteten Mikrophon über die falsche Beleuchtung bis zum unseriösen Namen, der am Bildschirm angezeigt wird. Wer auf Nummer sicher gehen will, durchläuft am besten einen Testlauf mit einer Freundin oder einem Freund.
Offen für Neues sein, digitale Tools einsetzen und authentisch bleiben: Mit einer individuellen und professionellen Online-Bewerbung kannst du dich von den anderen Bewerberinnen und Bewerbern abheben – und kommst so deinem Traumjob näher. Diesen findest du beispielsweise im VERBUND-Jobportal.