Unter Vreunden mit Prof. Hermann Knoflacher
Der Weg in eine nachhaltigere Zukunft führt an grundsätzlichen Fragen zu unserem Mobilitätsverhalten nicht vorbei. Und genau das ist Hermann Knoflachers Spezialität. Der geistige Vater der autofreien Wiener Innenstadt, emeritierter Professor der Wiener TU und durchaus auch (Verkehrs-)Aktionist hält sich mit seiner Kritik am Auto nicht zurück. Auch wenn es um E-Mobilität geht. Wir haben den 82-Jährigen Experten in seinem Büro in der TU Wien getroffen, um mit ihm über alternative Antriebe und die Verkehrswende zu sprechen. Und uns erklären zu lassen, warum das Fahrzeug eher ein “Stehzeug” ist.
Städte werden für Menschen gebaut — oder doch nicht? In den letzten Jahrzehnten ist genau das Gegenteil passiert. Deshalb haben wir in der jüngeren Vergangenheit begonnen, Städte rund um den motorisierten Verkehr zu konzipieren und diesem damit auch zu viel Aufmerksamkeit im Stadtbild zu geben. Oder wie Professor Knoflacher es sagt:
Das Gehzeug
1975 von Professor Knoflacher erdacht, zeigt die Holzkonstruktion die Diskrepanz zwischen dem Platzverbrauch eines Mittelklasse PKWs und dem eines Fußgängers. Dabei wolle er vor allem auf die Groteskheit dieser Zustände hinweisen und mehr Bewusstsein für alternative Verkehrskonzepte schaffen.
Die Verkehrsplanung wird seit dem Ottomotor von großen Trends beeinflusst. Das jüngste Beispiel: Der Klimawandel und seine Folgen. Laut Knoflacher reagieren wir auf die schlichtweg zu langsam, weil wir uns die Welt ohne Auto einfach nicht mehr vorstellen können. Aber es gibt auch Grund zur Hoffnung für den Mobilitätsexperten. Denn, so Knoflacher, vor allem die Jugend sei hier schon um einiges weiter als die Entscheidungsträger:innen. Und das ist gut so, denn Veränderung kommt nie von alleine und fällt niemandem in den Schoß.
Strom und unsere revolutionäre Ausstattung
Aber selbst ein vehementer Autokritiker wie Knoflacher sieht in der
Entwicklung von E-Motoren eine sinnvolle Alternative zu Verbrennern, ohne an
Leistung oder Komfort einbüßen zu müssen. Und sogar noch mehr Vorteile, wenn es
um die Energieeffizienz geht. Auch wenn sich dabei der ökologische Fußabdruck
nicht gänzlich vermeiden lässt - solange
der Strom aus nachhaltiger Quelle kommt, befinden wir uns damit zumindest auf
einem guten Weg uns der Natur wieder anzunähern.