Strom erleben: Donauradweg in Niederösterreich
Marillenbäume, Weinkeller, Burgen und prächtige Gärten: Der Donauradweg in Niederösterreich ist zweifelsohne einer der idyllischsten Radwege des Landes und in drei Tagesetappen zu schaffen. Ausgangspunkt dieser Tour ist das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug. Von hier lässt es sich gut donauabwärts starten – nicht selten mit angenehmem Westwind im Rücken.
Ybbs-Persenbeug: Am Puls des Stroms
Hast du schon mal mit dem Fahrrad Strom erzeugt? Die Besichtigung des Besucher:innenkraftwerks Ybbs-Persenbeug ist ein Muss auf dem Donauradweg. Einzigartige Virtual Reality-Bilder mit beeindruckenden 3D-Effekten und interaktive Stationen geben dir spannende Einblicke in die Welt der Stromproduktion. Tickets für Erlebnisführungen gibt es online.
Eisgenuss im Nibelungenland
Das über 700 Jahre alte Städtchen Ybbs an der Donau liegt am Rande des zauberhaften Strudengaus. Hier rollst du mit deinem Rad zwischen den großzügigen Grünflächen des Flussufers und den malerischen Fassaden der Altstadt hindurch. Für gut Trainiere lockt ein Abstecher: Auf dem Weg von Marbach bergauf zur weithin sichtbaren Wallfahrtskirche Maria Taferl wartet eine grandiose Aussicht über das Donautal.
Sagenhaft weiter geht es in der nahen Mittelalterstadt Pöchlarn. Unter dem Namen „Bechelaren“ findet diese bereits im legendären Nibelungenlied Erwähnung. Und darauf ist man stolz: Entlang des Donaudamms erblicken Pedalritter:innen vier Metallkunstwerke und ein imposantes Denkmal, womit an das glorreiche Epos erinnert wird. Unsere Empfehlung für Genießer:innen: Italienische Eiskultur gibt’s bei Papa Luigi – innovative Kreationen wie Schoko-Chilli-Orange inklusive.
Burgrätsel und Weintour in der Wachau
Beim Donaukraftwerk Melk beginnt das UNESCO-Weltkulturerbe Wachau mit seinen leuchtenden Weinbergen und der typischen Terrassenlandschaft. Von hier aus können Radbegeisterte rechts und links von der Donau fahren. Auf der rechten Seite ist es ruhiger und sanfter. Hier sind das Schloss Schönbühel und die Burg Aggstein zu bestaunen. Letztere lockt mit einem besonderen Vergnügen: In einem Outdoor Escape Room können Rätselfreunde dem Geist der Burgruine bei einem Auftrag behilflich sein – hier sind Taktik, Logik und Teamwork gefragt.
Auf der linken Donauseite warten die größeren, touristischen Ortschaften – wie Joching, Weißenkirchen, Spitz und Dürnstein. Weinverkostungen sind obligatorisch, zählen die Tropfen der Wachau doch zu den weltweiten Spitzenweinen. Neben der Traube ist auch die Marille eine typische Wachauer Spezialität. Tipp: Den perfekten Marillenknödel gibt’s im Wein- und Marillenhof Aufreiter. Das Rezept findest du hier: Das Geheimnis des perfekten Marillenknödels.
Weinerlebnis Krems: Die Seelen der Weine
Acht Stationen für alle Sinne: Beim Weinerlebnis in Krems gehst du auf Entdeckungstour durch 2.000 Jahre Weinbaugeschichte. Das Prunkstück bildet die Weinschatzkammer mit edlen Jahrgangstropfen, die bis zum Jahr 1946 zurückreichen. Im multimedialen Hörspiel sind sogar die Seelen der Weine zu hören.
Safari in Altenwörth
Die Stadt Krems lockt mit historischen Sehenswürdigkeiten. Ein Spaziergang durch die Altstadt sollte unbedingt Teil deines Stopps sein. Immerhin ist Krems eine der ältesten Städte Österreichs und UNESCO-Weltkulturerbe. Aus der Ferne erblicken Radler:innen das Stift Göttweig, während sie kräftig in die Pedale treten müssen, um vorwärts zu kommen. Bis zum VERBUND-Kraftwerk Altenwörth bleibt der Radweg für einige Kilometer auf dem Hochwasserdamm.
Ab hier heißt es: Ab durch die Wildnis. Denn das Kraftwerk Altenwörth ist gleichzeitig das Tor zu Europas größtem Renaturierungsgebiet LIFE+ Traisen. Zwischen 2009 und 2019 entstand eine hier einzigartige Flusslandschaft, in der viele gefährdete Tiere und Pflanze ihr neues Zuhause gefunden haben – darunter 39 verschiedene Fischarten und zahlreiche Vögel. Am Ende der Safari führt der Donauradweg weiter in die Gartenhauptstadt Tulln.
Garten Tulln: Auf in die Botanik
Von April bis Oktober wird Tulln seinem Ruf als Gartenmetropole mehr als gerecht. Die Garten Tulln ist Europas erste ökologische Gartenschau und ein beliebtes Ausflugsziel. Einen wunderbaren Ausblick über die 70 Schaugärten, das Tullnerfeld und den Wienerwald bietet eine besondere Attraktion: der Baumwipfelweg – mit 30 Metern Höhe nichts für schwache Nerven.
Kanufahrten bei Hainburg
Weiter geht’s zum Donaukraftwerk Greifenstein. Auf der rechten Uferseite lädt der Altarm mit seinem flachen Kiesstrand zum Baden ein. Vom Berghang blickt die alte Burgruine herunter, in der der Überlieferung nach einst König Richard Löwenherz gefangen gehalten wurde. Ab hier liegt Großstadtflair in der Luft: Nach der Kulturstadt Klosterneuburg kann auf die Donauinsel übergesetzt werden. Das Wiener Naherholungsgebiet führt dich bis zum Kraftwerk Wien-Freudenau.
Die letzte Etappe bietet nochmal die Chance, die Natur zu genießen. Am Rand des Nationalparks Donauauen führt der Donauradweg über Orth bis nach Hainburg – das Ende dieser Reise. Ein echter Abenteuertipp sind die geführten Bootstouren durch die Augewässer. Mit Kanu, Schlauchboot oder Tschaike wandeln Wasserraten auf den Spuren von Biber, Reiher und Co.
Carnuntum: Via Smartphone in die Römerzeit
Von Hainburg ist es nur ein Katzensprung bis zur Römerstadt Carnuntum: Hier kannst du mit der Carnuntum App erstmals auch jene Bereiche erkunden, die seit tausend Jahren unter der Erde liegen. Möglich macht das Augmented Reality: Diese Technologie erlaubt die Verschmelzung aus realer und digitaler Welt – die antiken Bauten werden so virtuell auf dem Smartphone sichtbar.
Die Strecke auf einen Blick
- Strecke: Donauradweg von Ybbs bis Hainburg
- Länge: rund 200 Kilometer
- Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel; geeignet für: Rennrad bis E-Bike
- Kraftwerke: Ybbs-Persenbeug, Melk, Altenwörth, Greifenstein, Nussdorf, Wien-Freudenau