Menschen und Karriere 16.03.2021

SolMate: Das Mini-Sonnenkraftwerk am Balkon

Selbst Strom erzeugen: Mit SolMate entwickelte das Start-up EET eine Solaranlage mit Speicher für den Balkon. Was dahintersteckt, liest du hier.

Balkon,  Ehepaar
Die Idee für das Start-up EET (Efficient Energy Technology) entstand an der TU Graz. „Bereits während des Studiums beschäftigte ich mich zusammen mit den Mitgründern Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither mit Energiespeicherung“, erzählt Christoph Grimmer. „Dabei erkannten wir: Es gibt so viele technologische Möglichkeiten, die leider noch nicht genutzt werden. Wir wollten unbedingt erneuerbare Energien nutzen, um dem Klimawandel entgegen zu wirken.“ Im Mai 2017 wurde EET gegründet. Die Vision: Erneuerbare Energie einfach, sicher und zuverlässig für alle zu machen.
Geschäftsführer, Männer
Sie haben das Mini-Solarkraftwerk für den Balkon entwickelt (von links): Stephan Weinberger, Christoph Grimmer und Florian Gebetsroither. © EET – Efficient Energy Technology

Für kleine Wohnungen mit Balkon geeignet

Wer sich bislang eine Photovoltaikanlage anschaffen wollte, brauchte eine geeignete Dach- oder Gartenfläche und einen Fachbetrieb für die Installation. „Die von uns entwickelte Lösung ermöglicht Sonnenstrom auch für kleine Mietwohnungen. Sie ist einfach selbst anzuschließen und kann zudem als Sichtschutz am Balkon genutzt werden“, sagt Grimmer. Der von EET entwickelte SolMate wird über eine Steckdose ans Netz angeschlossen. Sobald die Sonne scheint, kann Strom produziert und die Wohnung damit versorgt werden. Was gerade nicht gebraucht wird, fließt in den Stromspeicher. Die fünf Solarpaneele benötigen drei Quadratmeter sonnige Fläche am Boden, an der Wand oder am Balkongeländer. Dazu kommen der Stromspeicher und die erforderlichen Kabel. Alle Teile zusammen wiegen knapp 35 Kilogramm.

Videotipp: So funktioniert SolMate 

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SolMate an der Steckdose anstecken – und dann? Wie sich zuhause eigener Strom produzieren lässt, erfährst du im Video. © EET – Efficient Energy Technology

„Ein Start-up zu gründen ist ein Vollzeitjob“

Seit 2017 versucht EET bereits, die Welt mit seinem Produkt zu einem grüneren Ort zu machen. Doch was braucht es, um als Start-up erfolgreich durchzustarten? „Wer ein Start-up gründen will, muss unbedingt bedenken: Wer sind meine Kunden und was brauchen sie?“, klärt der gebürtige Oberösterreicher auf. Denn damit ein Produkt am Markt ankommt, müsse letztlich immer der Kundennutzen im Vordergrund stehen. Außerdem seien genügend Zeit und Energie erforderlich: „Ein Start-up zu gründen ist ein Vollzeitjob. Das kann man nicht einfach nebenbei machen.“

Sonnenstrom für den Klimaschutz

Pro Jahr lassen sich mit einem SolMate bis zu 600 Kilowattstunden (kWh) Strom – das entspricht einem Viertel des durchschnittlichen Energiebedarfs eines österreichischen Haushalts – selbst produzieren. Mit ihrer intelligenten Messtechnologie erkennt die Anlage, ob im Haushalt gerade Strom verbraucht wird. Dadurch wird nur dann Strom eingespeist, wenn dieser in der Wohnung benötigt wird. Der Rest wandert in den Stromspeicher. Das System ist außerdem notstromfähig: „Auch bei einem Stromausfall sitzt man nicht im Dunkeln und man ist netzunabhängig“, erklärt der Sonnenkraftprofi. 

Wieviel Sonne die Anlage gerade tankt und was sie leistet, ist über die App „MySolMate“ abrufbar. Etwa 70 % der SolMate-Besitzerinnen und -Besitzer nutzen die App bereits regelmäßig. Seit Anfang 2020 ist SolMate über den Onlineshop von EET sowie Vertriebspartner in Österreich und Deutschland erhältlich. Die Anlage lässt sich ohne Installateur oder Elektriker aufbauen. Aufgrund ihrer Größe ist sie auch nicht genehmigungspflichtig.

Geschäftsführer, Männer
"SolMate ist notstromfähig: Auch bei einem Stromausfall sitzt man nicht im Dunkeln und man ist netzunabhängig."
Christoph Grimmer, CEO von EET (Efficient Energy Technology)

Innovationspreis als Treiber 

In der ersten Produktionsserie wurden 500 Stück hergestellt – diese sind bereits ausverkauft. Für 2021 sind 1.300 weitere SolMates geplant. Mit einer derart großen Nachfrage hatte das Start-up nicht gerechnet. Zusätzlich zu Österreich und Deutschland sollen bald weitere europäische Länder dazukommen. Möglich wurde der Erfolg unter anderem durch die VERBUND Innovation Challenge im Jahr 2017: „Damit haben wir unseren ersten Innovationspreis gewonnen“, sagt Christoph Grimmer stolz. „Dass ein namhafter Energiekonzern wie VERBUND an unsere Innovation glaubt, war eine Riesenbestätigung für unser Produkt.“

Videotipp: Wie installiere ich SolMate am Balkon?

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Wie man SolMate am Balkon installiert, wird im Video Schritt für Schritt erklärt. © EET – Efficient Energy Technology
Fest steht: Auch in Zukunft geht der Trend immer mehr in Richtung Sonnenkraft. Schon 2030 soll Österreich zu 100 % Strom aus erneuerbaren Energien beziehen und bis 2040 klimaneutral sein. Mit dem Mini-Solarkraftwerk trägt EET zum Klimaschutz bei. Wir sind gespannt auf weitere Entwicklungen.
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