Smart Living und Innovationen 02.10.2017

VERBUND Innovation Challenge: Das sind die Sieger!

VERBUND Innovation Challenge: Das sind die Sieger!

Am 28. September lag bei der energy2050 in Fuschl wieder viel Erfindergeist in der Luft. Die drei Gewinner der VERBUND Innovation Challenge nahmen ihren mit 8.000 Euro dotierten Siegerpreis in Empfang. Unter rund 30 Start-ups und Forschungseinrichtungen setzten sie sich in verschiedenen Kategorien durch. Wir stellen euch ihre innovativen Lösungen für die Energiezukunft vor. 

Leeds Beckett University: Spiel mir das Lied vom Strom

Kingsley Ash (rechts) und Niklos Stavropoulos untersuchen das Stromnetz mittels Ton, Takt und Rhythmus.
Klingt gut: Kingsley Ash (rechts) und Niklos Stavropoulos untersuchen das Stromnetz mittels Ton, Takt und Rhythmus. © Kingsley Ash

Über Musikgeschmack lässt sich nicht streiten – doch dass zwei Engländer der Leeds Beckett University lieber Energieflüssen statt den Beatles lauschen, überrascht. Kingsley Ash und Niklos Stavropoulos streichen die musikalische Seite von Strom heraus. Statt dem traditionellen Aufzeichnen via Grafen wird bei ihrem System das Stromnetz mittels Ton, Takt und Rhythmus untersucht. „Die Aufnahme über unsere Ohren macht es einfacher, gewisse Muster und mögliche Störungen zu erkennen“, erklärt Ash. In Zukunft kann das die vorrausschauende Instandhaltung erleichtern. Das Verfahren bietet dem überregionalen Netzbetreiber Austrian Power Grid einen klaren Mehrwert – und bescherte dem Duo aus England den Sieg in der Kategorie „Sonifikation von Netz-Daten“.

E2T: Der Stecker, der mitdenkt

Christoph Grimmer präsentiert gemeinsam mit Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither (v.l.n.r.) das Mini-Kraftwerk für den Heimbedarf.
Clevere Stecker: Christoph Grimmer entwickelte gemeinsam mit Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither (v.l.n.r.) ein Mini-Kraftwerk für den Heimbedarf. © TU Graz

Am Balkon Sonne tanken – das werden ab Sommer 2018 nicht nur Bewohner, sondern auch deren Solarkraftwerke. Die innovative Plug&Play-Lösung dazu liefert das Grazer Start-up E2T. „Wir haben eine innovative Messtechnologie entwickelt, welche in der Lage ist, von einer Steckdose aus den Strombedarf einer Phase des Haushalts zu bestimmen. Dadurch werden erstmals Stromspeicher für Zuhause möglich, die einfach an einer gewöhnlichen Steckdose angeschlossen werden können“, so Initiator Christoph Grimmer. „Das Mini-Kraftwerk speist die benötigte Energie. Der Überschuss wird gespeichert.“ Gemeinsam mit seinen ehemaligen TU-Kollegen Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither entwickelte der Chemiker die Technologie in 18 Monaten. Ihr Erfolg überzeugte auch die Jury in der Kategorie „Optimierung von dezentralen Anlagen“: Ein Viertel der im Haushalt benötigten elektrischen Energie kann künftig neben Tomaten und Basilikum produziert werden.

CIMNE: Talsperren in der Glaskugel

Fernando Salazar entwickelte mit seinem Team ein selbstlernendes Programm, welches das Verhalten von Talsperren vorhersagt.
Ein Blick in die Zukunft: Fernando Salazar entwickelte mit seinem Team ein selbstlernendes Programm, welches das Verhalten von Talsperren vorhersagt. © Fernando Salazar

Die Natur ist berechenbar –  zumindest was das Wasser vor Staumauern betrifft. Das Forschungszentrum der Technischen Universität Barcelona „CIMNE“ blickt mit seiner Innovation in die Zukunft und kann das Verhalten von Talsperren bei Speicherkraftwerken vorhersagen. Wie das möglich ist? „Unser selbstlernendes Programm erkennt Zusammenhänge in den Messdaten. Dadurch werden Unterschiede und potenzielle Fehler sofort identifiziert“, erklärt Geschäftsführer Fernando Salazar. Für die Überwachung der VERBUND-Talsperren bietet das viele Vorteile. Das Programm hilft Instandhaltungskosten zu senken, steigert die Effizienz und erhöht den Schutz von Mensch und Umwelt. Der Sieg in der Kategorie „Neuronale Netze im Kraftwerk“ ging daher klar nach Spanien.

Wir gratulieren allen Gewinnern der VERBUND Innovation Challenge herzlich. Ihr wollt mehr über die energy2050 in Fuschl erfahren? Die Nachlese findet ihr hier: Das war die energy2050.

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