Smart Living und Innovationen 18.09.2013

energy 2050 - Tag 1

energy 2050 Tag 1 - VERBUND

17:45 Uhr: Wir dürfen uns für heute von Ihnen verabschieden und freuen uns, auch morgen wieder live von der VERBUND-Energiekonferenz energy 2050 zu bloggen. Um 9:00 Uhr geht's los! Wir wünschen einen schönen Abend!

 

17:40 Uhr: Zum Abschluss des heutigen Konferenztages noch ein paar Schmankerl und Thesen aus dem Vortrag von Walter Krämer:

  • Muttermilch enthält über 3.000 Schadstoffe - gefährlich? Nein. Wir schleppen diese Substanzen natürlich in unserem Körper herum.
  • Wird alles mehr vergiftet oder können wir heute nur viel feiner analysieren - wir könnten bspw. einen Zuckerwürfel, den jemand in den Fuschlsee wirft, nachweisen.
  • Die BSE Hysterie hat mehr Todesopfer gefordert (z.B. Selbstmorde durch Farmer die ihre Existenzgrundlage verloren haben) als BSE selbst!
  • Bei Männern gibt es eine hohe negative Korrelation zwischen Einkommen und Anzahl der Haare auf dem Kopf - der Fehlschluss ist leicht aufzuklären: das Einkommen steigt mit dem Alter, aber die Haarpracht wird meist nicht dichter.
  • Ein Vorschlag von Sam Peltzmann (University of Chicago): der Einbau eines spitzen Speers in die Lenkkonsole eines Autos würde die Verkehrssicherheit erhöhen, da das Risiko ganz anders eingeschätzt wird.
  • Die Risikophobie treibt seltsamste Gesetze, z.B. den Red flag Act in England http://de.wikipedia.org/wiki/Red_Flag_Act

Bis heute gilt die Theorie: die Dosis macht das Gift!

17:10 Uhr: Es folgt eine Keynote von Prof. Dr. Walter Krämer, Leiter des Instituts für Wirtschafts- und Sozialstatistik TU Dortmund
Krämer wirft die Frage auf: „Ist unsere Welt wirklich in Gefahr? – Was machen wir beim Umgang mit Risiken und Wahrscheinlichkeiten falsch?“
Sein Buch „Die Angst der Woche“ handelt davon, warum wir uns vor den falschen Dingen fürchten. Das Magazin „Wissen“ der ZEIT schrieb darüber: „Krämer dröselt humorvoll auf, wo die Deutschen zur Hysterie neigen (Dioxin, BSE) und wo zur Verharmlosung (Asteroiden, Krankenhauskeime). Ein unverzichtbarer Wegweiser für den täglichen Wahnsinn und zur Vorbeugung gegen mediale Angstattacken
Seinen Ausführungen folgend ist die Welt zwar tatsächlich in Gefahr, allerdings fürchten wir uns vor den falschen Dingen. Nicht zuletzt, da Medien viele Gefahren auf die gleiche Stufe stellen.

16:50 Uhr: Wolfgang Pell sieht Kreativität als eine der wichtigsten Energien (bei VERBUND). Es gilt diese in Innovation umzuformen. Innovation ist eine der wichtigsten Energie-Ressourcen. Sowohl auf technologischer als auch politischer Seite ist Kreativität gefordert, um Innovation voranzutreiben. Er erkennt auch die Notwendigkeit branchenübergreifender Kooperationen - bspw. mit dem Automobilbereich sowie Telekommunikations- und Informationstechnologie-Unternehmen. E-Mobilität bringt enormen Hebel für Erneuerbare Energie im Verkehr.
Haslauer verortet Geschäftsmodelle mit Wertschöpfung derzeit vor allem im regulierten Bereich - aber dort kann nicht die Zukunft sein. Wichtig ist es, weiter in die Zukunft zu schauen, wo auch branchenfremde Firmen in den Energiesektor alleine oder via Kooperationen hineindrängen können. Die aktuelle Wertschöpfung im regulierten Bereich bei EE-Erzeugung ist langfristig nicht nachhaltig.
Für Rudolf Plasil ist die Luft im Geschäft mit Erneuerbarer Energie in Osteuropa ist draußen, vor allem aufgrund der nachträglichen Änderung bestehender Regulative in den Ländern.
Oliver U. Stahl meint, es war relativ einfach IT Spezialisten zu finden. Die Suche nach innovativen und wechselbereiten Energiespezialisten gestaltete sich hingegen schwierig.
Handt: EVU fehlt Personal mit Kompetenzen für neue Geschäftsmodelle, sie verlassen sich auf externe Partner, was riskant ist. Weiters ist die Energiewende nicht gleich einem Jobwunder. Das größtes Jobwachstum sieht er in der Energiebranche im IKT-Bereich durch die notwendige intelligente Vernetzung. Er richtet einen Appell an EVU: "Machen Sie ihre Mitarbeiter fit für die Energiewende, Wandel braucht Mut, braucht Köpfe!"

16:30 Uhr: Die Teilnehmer und ihre zentralen Statements zu "Schafft die Energiewende neue Geschäftsmodelle und Jobs?":

Sigfried Handt, Geschäftsführer EnergyRelations GmbH
„Neue Jobs dank Energiewende? Stellen Sie sich lieber die Frage, ob Sie für die Energie-Zukunft auch das richtige Personal haben!“

Dipl.-Ing. Dr. Florian Haslauer, Partner, A.T. Kearney GmbH
„Nachhaltig zusätzliche Jobs entstehen nur dann, wenn die Wertschöpfung in der Stromwirtschaft steigt.“

Dipl.-Ing. Mag. Wolfgang Pell, Leiter Kompetenzzentrum Innovation, VERBUND AG
„Erneuerbare intersektorale Partnerschaften ersetzen fossile Geschäftsmodelle; Innovation ist die effizienteste Energieform.“

Mag. Rudolf Plasil, Geschäftsführer Raiffeisen Energy & Environment GmbH
„Ein klares Ja! Von der Produktion, Zulieferung, Planung, Errichtung, Wartung, Erzeugung, vom Vertrieb bis zum Finanzierungsbereich mit Bürgerbeteiligung.“

Oliver U. Stahl, Vorstandsvorsitzender Entelios AG
„Neues Geschäftsmodell ‚Demand Response‘ (intelligente Energiebedarfssteuerung) – Nutzen, Anwendungsbeispiel und notwendiges Markt Design.“ 

 

 

 

16:00 Uhr: Session 3 behandelt die Frage "Schafft die Energiewende neue Geschäftsmodelle und Jobs?" - sie startet mit einer Umfrage im Plenum

 

15:30 Uhr: Molterer abschließend: Die Energiefrage ist eine zentrale Frage für den Aufschwung und darf daher nicht aufgeschoben werden

 

#energy2050 - wir halten Sie übrigens auch via Twitter auf dem Laufenden www.twitter.com/verbund

 

 

14:55 Uhr: "Wir haben in Europa kein Liquiditätsproblem" (Molterer). Die EIB entwickelt Finanzierungsstrukturen, die für Pensionsfonds und ähnliches offen sind. Die Energiewirtschaft wäre hierfür prädestiniert. Allerdings sieht Molterer noch nicht die 100 %-ige Bereitschaft der Energiewirtschaft, den Revenue zu teilen. Dies wird zur Motivation privater Investoren jedoch notwendig sein.

Nies: Kein Mensch kann das regulatorische Risiko auf sich nehmen, dies schreckt definitiv private Investoren ab. Es wird permanent am Regulativ "gebastelt".

Beide sind sich einig, dass die regulatorische Frage von zentraler Bedeutung ist.

14:30 Uhr: Experten-Talk
mit Mag. Wilhelm Molterer, Vizepräsident und Mitglied des Direktoriums, Europäische Investitionsbank und Dr. Susanne Nies, Abteilungsleiterin Energiewirtschaft/Energiepolitik und Stromerzeugung, EURELECTRIC AISBL

Nies stellt zunächst die Frage "Was verstehen wir unter Energiewende?"
Energiewende ist nicht gleich Erneuerbare - es ist viel mehr: Effizienz, Interconnection etc. "Die Energiewende ist kein Selbstzweck".
Insofern verneint Nies auch, dass der Energiewende das Geld ausgeht, aber den Staaten droht es auszugehen.

Die europäische Stromindustrie ist innovativ, die Bereitschaft zu Innovation vorhanden. Gleichzeitig besteht nicht der Raum für Experimente. Das System ändert sich, weg von kWh hin zu Dienstleistungen.

Molterer: Es benötigt neben Investitionen auch Innovation!
"Die Investitionsnotwendigkeit ist gigantisch groß", auf Zahlenspiele möchte er sich aber nicht einlassen. Wie können wir diese Investitionsnotwendigkeit finanzieren? Diese Diskussion muss aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen substanzieller geführt werden. "Zielerreichung heißt Investition".

Es gibt drei Ziele:

  • Unabhängigkeit/Versorgungssicherheit
  • Klimaschutz - dieses Ziel droht zu stagnieren.
  • Wettbewerbsfähigkeit - Strom zu ökonomisch vernünftigen Bedingungen.

Insbesondere das letzte Ziel wird an Relevanz gewinnen, es gilt aber, sich auf alle drei Ziele zu besinnen.

14:00 Uhr: Willkommen zurück! Wir starten in die Session 2 mit dem Thema "Gehen der Energiewirtschaft das Geld und die Ideen aus?"

Es beginnt Carsten Petersdorff, Regionaldirektor DACH, Geschäftsführer Ecofys Germany GmbH, mit seiner Keynote.

Die Roadmap 2050 zeigt eine klare Vision auf europäischer Ebene auf - 80 % Einsparung im Bereich CO2. Dies bedarf etwa 1,5 % des BIP Europas, wobei sich diese Investitionen laut Petersdorff auszahlen. In Deutschland werden derzeit 90 Mrd. Euro in fossile Energien gesteckt. Erneuerbare sorgen bereits jetzt für Einsparungen von 8 Mrd. Euro.
Das zu investierende Geld ist also vorhanden, derzeit allerdings in anderen Bereichen.

Der Energiemarkt verändert sich - der Anteil Erneuerbarer Energien wächst. Der Stromverbrauch stagniert, die Strompreise an der Börse sinken. Dezentrale Konzepte gewinnen an Bedeutung, Netze werden smarter. Das klassische Kerngeschäft der Energieversorger gerät unter Druck. Neue Player drängen auf den Markt.
Wie reagieren die Energieversorger? Mit Kosteneinsparungen, Prozessoptimierung, Outsourcing und Optimierung des Beteiligungsportfolios. Daneben können strategische Partnerschaften und Ausweitungen der Aktivitäten im Stammgeschäft eine Rolle spielen. Eine anzunehmende Herausforderung sind Investitionen in neue Geschäftsfelder.

Die Energiewende bietet aber nicht zuletzt Chancen: Änderungen am Markt und immer komplexer werdende Kundenbedürfnisse ermöglichen neue Geschäftsmodelle. Zentral ist die proaktive Mitgestaltung der Rahmenbedingungen. Felder hierfür sind

  • Erneuerbare Energien
  • Energieeffizienz
  • Elektromobilität
  • Speicherung/Flexibilität/Demand Response
  • Energieübergreifende Flexibilitäten (Gas-Wärme-Strom-Dreieck)
  • Kundennahe Dienstleistungen für Verbraucher und Erzeuger

Petersdorff bringt 5 Thesen zur Energiewende und der Rolle der Energieversorger

  1. Investitionen in die Energiewende sind hoch, aber machbar und sinnvoll
  2. Die Energiewende verändert den Energiemarkt gravierend, das System wird komplexer und vielfältiger, wir sind am Anfang der Entwicklung
  3. Herkömmliche Geschäftsmodelle der EVU sind unter Druck. EVU reagieren mit verständlichen Maßnahmen, aber nicht alle mit der notwendigen Innovation und dem notwendigen Unternehmertum
  4. Wenn sich die Energieversorger der Herausforderung nicht stellen, werden andere Player die Chance nutzen
  5. Die Energiewende bietet viele Chancen; für gewinnbringende Geschäftsmodelle müssen die Rahmenbedingungen stimmen, sie können proaktiv und konstruktiv mitgestaltet werden

 

12:30 Uhr: Wir gehen in die Mittagspause. Das weitere Programm finden Sie hier. Um 14:00 Uhr geht's weiter!

 

11:45 Uhr: BM Mitterlehner nimmt auch an der derzeitigen Talkrunde statt. Zuvor wurde dem Plenum folgende Frage zur Abstimmung gestellt:

Die zentralen Statements der weiteren Diskutanten:
Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender, VERBUND AG
„VERBUND ist für mehr Europa und Harmonisierung der nationalstaatlichen Förderregime, für eine Reform des CO2-Handels und vor allem für ein neues Strommarkt-Design.“

Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge, Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln (EWI)
„Wir brauchen mehr Europa und mehr Wettbewerb in der Energiepolitik. Deutschland kommt dabei eine besondere Verantwortung zu.“


Michael Frank, Direktor, Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen
„Der Marktpreis ist das zentrale Koordinationsinstrument der dezentralen Elektrizitätswirtschaft.“

Andreas Mundt, Präsident Bundeskartellamt
„Die Energiewende in Deutschland kann nur mit Wettbewerb und eingebettet in den europäischen Binnenmarkt gelingen.“

Im Talk zeigt sich, dass eine Europäische Lösung auf Basis des Wettbewerbs unter harmonisierten Rahmenbedingungen das Mittel zum Zweck sein muss.
Derzeit sind Erneuerbare "überfördert", die Tendenz wird lt. BM Mitterlehner in Richtung Degression gehen - zugunsten von Investitionsförderungen. Anzengruber sieht die Probleme im System identifiziert. Die aktuelle Faktenlage sei nicht zu ändern. Es geht aber darum, zukünftig - am besten ab morgen - mit jenen Dingen aufzuhören, die nicht funktionieren und ein neues System zu etablieren. Frank sieht die aktuellen Verzerrungen als Beleg dafür, dass Märkte an sich funktionieren. Die Eingriffe haben erst zu den Verwerfungen geführt. Bettzüge sieht es ähnlich: die Politik soll und muss Rahmenbedingungen setzen, darf aber nicht in die Preissystematik eingreifen.

 

11:15 Uhr: Session 1 widmet sich der Frage "Braucht es mehr Staat oder mehr Markt? Nationale Alleingänge oder mehr europäische Zusammenarbeit?"
Sie beginnt mit einer Keynote von Dr. Reinhold Mitterlehner, Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

Österreich wird die EU 202020 Ziele erreichen. Diese fokussieren aber vornehmlich auf ökologische Zielsetzungen. Österreich erreicht diese nicht zuletzt auch deshalb, da sich das Wirtschaftswachstum nicht wie gewünscht entwickeln konnte.

Die EU hat mit wettbewerbspolitischen Zielen reagiert, etwa mit einer beabsichtigten Industriequote von 20 %, um einer De-Industrialisierung aufgrund neuer Märkte entgegenzuwirken.
Die Energiepreise werden in Zukunft wesentlicher Faktor. Wenn hier nicht gegengelenkt werden kann, wird es in Europa zu Problemen führen. Wirtschaftlichkeit muss im Vordergrund stehen. Energieeffizienz ist verglichen mit z.B. Photovoltaik wirtschaftlicher. Die Industrie ist hierbei bereits relativ gut unterwegs.
Zu begrüßen ist, dass europaweit die Diskussion im Gange ist. Allerdings ist es ein fragwürdiger Erfolg, wenn Europa weltweit 9 % des CO2-Auststoßes verursacht, dem allerdings eine schwierige Lage der Industrie zu Grunde liegt.

Der Gasbereich galt lange als Brückentechnologie, Kapazitäten stehen bereit, aufgrund der verzerrten Marktlage sind diese aber nicht wettbewerbsfähig. Grund dafür sind nicht zuletzt die garantierten Förderungen mancher Erneuerbarer Erzeugungsmethoden – in Deutschland sieht man: Strom wird zur falschen Zeit produziert. Bezahlen müssen dieses Missverhältnis die deutschen Konsumenten und die Industrie.
Die Marktliberalisierung ist noch längst nicht vollzogen.

Es wird darum gehen, die Erneuerbaren vollständig in den Markt zu integrieren. In Deutschland belasten diese den Konsumenten derzeit beispielsweise mit 200 Euro, in Österreich mit 50 Euro. Es zeigt sich, der Strompreis ist in Ländern mit Integration niedriger, die Quote an Erneuerbaren höher.

11 von 27 EU-Ländern haben das dritte EU-Binnenmarkt-Paket noch nicht umgesetzt. Mitterlehner erwartet von der EU ein Marktdesign-Paket, die auf die aktuellen Probleme eingeht inklusive klarem Bekenntnis zur Stärkung der Marktmechanismen im EU-Binnenmarkt und infrastrukturellen Maßnahmen.

 

10:40 Uhr: Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge, Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln (EWI) widmet sich der Frage: Wie ist der Zwischenstand der Energiewende in Europa?

Seiner Ansicht nach besteht ein innerer Widerspruch zwischen dem „gemeinsamen Markt“ auf europäischer Ebene und dem nationalen Energiemix. Eine europäische Energiepolitik ist schon allein aufgrund der EU-Binnenpolitik notwendig. Bettzüge sieht vier konkrete Gründe dafür:

  • Europa verhandelt auch in den globalen Klimaschutzverhandlungen gemeinsam
  • In der Architektur der globalen Märkte kommen wir (Europa) nur gemeinsam in die Nähe von Relevanz
  • Es gibt Synergien durch gemeinsames Agieren – z.B. ein Photovoltaik-Modul produziert in Spanien deutlich mehr, kostet aber gleich viel wie in Bayern, oder auch hinsichtlich der Versorgungssicherheit
  • Ein größerer Markt verursacht mehr Wettbewerb und mehr Innovationen

Eine europäische Energiepolitik ist unverzichtbar!“, es ist an der Zeit, die (Energie-)Zukunft 2020 bis 2030 zu gestalten. Dazu muss man zur Kenntnis nehmen, dass sich nahezu alle 2008 angestellten Prognosen in Richtung 2020 nicht materialisiert haben.

Der öffentliche Diskurs dreht sich bisher meist lediglich um Einzeltechnologien. Der Innovationstreiber ist und bleibt aber Wettbewerb, nicht Politik. Eine systematische europäische Ziel- und Umsetzung ist den aktuellen Förderpolitiken vorzuziehen. Leitsystem sollte der Emissionshandel sein.

Die aktuellen Herausforderungen: Versorgungssicherheit, hoher Investitionsbedarf, Klima- und Umweltschutz, Sicherung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit, konkurrenzfähige Energiepreise für Unternehmen und leistbare Energiepreise für Haushaltskunden. Um diese zu meistern, benötigt es mehr Kooperation auf europäischer Ebene, denn ein Scheitern der Energiewende würde ganz Europa treffen.

Fazit: Die Euphorie seit 2008 für einseitig ökologische Zielsetzungen verfliegt. Wir erkennen die Zielkonflikte im Energiebereich nach wie vor. Das EEG in Deutschland war nur ein kurzfristiger Stimulus. Mindestens genauso wichtig wie die bevorstehende deutsche Wahl wird die rechtliche Seite auf europäische Ebene sein.
 

10:05 Uhr: Dr. Brigitta Pallauf, Landtagspräsidentin Salzburgs, wandte sich ebenfalls mit Grußworten an das Plenum. Sie appellierte, Zukunft als verantwortliches Handeln wahrzunehmen. Ressourcenbewusstsein und Nachhaltigkeit sind nach wie vor geboten.

 

10:00 Uhr: vor wenigen Minuten hat VERBUND-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber die energy 2050 eröffnet. "Setzt die Energiewende Europa unter Strom?" lautet die zentrale Frage der nächsten 3 Tage.

Für die erfolgreiche Energiewende bedarf es aber noch aktiver Weichenstellungen. Die Entwicklung dezentraler Erzeugung ist etwa ambivalent zu sehen. Einerseits steigt die Produktion der Erneuerbaren Energien, dies geht allerdings zu Kosten der Versorgungssicherheit. Überdies zeigt sich am Beispiel Deutschland, dass die Energiewende oft gut gedacht, aber schlecht gemacht ist. Der Strompreis in unserem Nachbarland liegt 40 % über dem EU-Schnitt. Infolge der Förderungen kommt es überdies sozialpolitisch zu einer Umverteilung von unten nach oben.

 Erneuerbare Energien sind aber kein rein europäisches Phänomen - bis 2018 werden die Erneuerbaren bei etwa 25 % liegen. Die Prämissen lauten "Leistbar - Sicherheit & Stabilität - Erneuerbar & Nachhaltig" - in dieser Reihenfolge.