Smart Living und Innovationen 29.10.2019

Batteriespeicher – Antrieb für die Industrie

VERBUND: Batteriespeicher als Antrieb für die Industrie

Bitte akzeptieren Sie die Marketing Cookies für diese Website, um Youtube-Videos ansehen zu können.
SYNERG-E: Batteriespeicher für Ultra-Schnellladestationen
flow_Wie können Industrieunternehmen von Batteriespeichern profitieren?  

Karl Potz_Unsere Kunden schlagen damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Batteriespeicher bringen mehr Flexibilität und Sicherheit für ihre Produktion, sie sparen Energiekosten und tragen zur Dekarbonisierung und Stabilisierung des Netzes bei. Unsere Lösungen sind vor allem für energieintensive Branchen interessant – wie Metall-, Halbleiter oder Glasindustrie. Aktuell betreuen wir interessierte Kunden in Österreich und Deutschland.

flow_Wie sieht das in der Praxis aus? 

Karl Potz_VERBUND übernimmt je nach Bedarf die Planung, Finanzierung, Errichtung und den Betrieb des Batteriespeichers. Wir bieten Produkte unterschiedlicher Hersteller und Speichergrößen ab 500 Kilowattstunden an. Je nach Auslegung profitiert der Kunde von niedrigeren Energie- und Betriebskosten für seine Produktionsanlage. Zudem können die Unternehmen von Erlösen durch die Vermarktung der Flexibilität des Batteriespeichers am Regelenergiemarkt profitieren.
VERBUND-Experte Karl Potz im Porträt.

Karl Potz, VERBUND Power Solutions

„Batteriespeicher sind der Schlüssel für die Energiezukunft – auch in der Industrie. Unternehmen können damit ihre Produktion stabiler und flexibler gestalten, Energiekosten sparen und zur Dekarbonisierung und Stabilisierung des Netzes beitragen.“
flow_Die Basis für diese Lösung sind Lithium-Ionen-Akkus. Wo liegen die Vorteile? 

Karl Potz_Ein Lithium-Ionen-Speicher hat im Vergleich zu herkömmlichen Bleiakkus eine deutlich höhere Zyklenbeständigkeit – sprich eine längere Lebenszeit von in der Regel 15 Jahren. Außerdem punktet er mit rascher Leistungsbereitstellung, schnellen Ladungen und geringem Wartungsaufwand. Getrieben von der Automobilindustrie hat sich diese Technologie in den letzten Jahren immer weiterentwickelt. Heute ist sie kostengünstiger und somit auch für Industrieanwendungen interessant.

flow_Bietet der Lithium-Ionen-Akku auch für weitere Zukunftsfelder Potenziale? 

Karl Potz_Wir haben diese Technologie bei verschiedenen Projekten im Einsatz – zum Beispiel bei SYNERG-E. Hier geht es um Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Beim Ultra-Schnellladen wird in kurzer Zeit viel Leistung und Energie benötigt. Das belastet das Stromnetz und bringt hohe Kosten. Um dies zu vermeiden, installieren wir lokale Pufferspeicher zur Lastspitzenglättung. Zusätzlich lassen sich diese am Regelenergiemarkt vermarkten. 

flow_Wie ist hier der aktuelle Stand?

Karl Potz_Im September haben wir die ersten drei Batteriespeicher an den Standorten Wien Favoriten, Feldkirchen bei Graz und Innsbruck in Betrieb genommen. Die Systeme wurden vorab an unserem steirischen VERBUND-Standort Mellach ausführlich getestet.
Das SYNERG-E-Setting: In Wien Favoriten sind am Verteilerkreis bereits Ultra-Schnellladestationen und Batteriespeicher im Einsatz.
Das SYNERG-E-Setting auf einen Blick: Am Verteilerkreis in Wien Favoriten sind bereits Ultra-Schnellladestationen und Batteriespeicher im Einsatz. © VERBUND
flow_Zum Schluss ein Blick in die Energiezukunft: Mit Standorten wie Reißeck II in Kärnten betreibt VERBUND gigantische Pumpspeicher. Könnten diese bald durch Batteriespeicher abgelöst werden?  

Karl Potz_Nein. Lithium-Ionen-Akkus eignen sich besonders, um Speicherzeiten von bis zu vier Stunden zu überbrücken. Für die Energiezukunft stellen sie somit eine wichtige Ergänzung zu anderen Speichertechnologien wie Pumpspeichern oder Wasserstoff dar. Wir werden uns daher auch in Zukunft mit einer bunten Bandbreite an vielversprechenden Technologien auseinandersetzen

flow_Vielen Dank für das Gespräch!
Zur Person: Karl Potz 
Karl Potz studierte Bauingenieurwesen, Kulturtechnik und Wasserwirtschaft in Wien sowie Wirtschaft in England. Nach Stationen im Tunnelbau und Projektmanagement war der Wiener ab 2006 für Bilfinger SE in London tätig. 2012 kam er zu VERBUND – heute arbeitet er im Bereich Power Solutions und treibt innovative Batterielösungen voran.
Dieser Beitrag ist Teil der Serie „LET´S TALK – Expertinnen und Experten von VERBUND im Gespräch“. Weitere Beiträge findet ihr in den kommenden Wochen im flow-Blog.
 
Übrigens: Jetzt flow-Blog abonnieren und keinen Beitrag mehr verpassen!