Grüner Wasserstoff – das Öl der Zukunft
Mit H2FUTURE zu grüner Stahlindustrie
Damit würde Wasserstoff uns den Klimazielen wesentlich näher rücken und uns im Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen. Und zusätzlich ist grüner Wasserstoff ein wesentlicher Hebel, um sektorübergreifend CO2 Reduktionspotenziale zu heben: in der Industrie, im Mobilitätsbereich oder als Speichermedium.
Besonders energieintensive Branchen wie die Industrie müssen in Zukunft umweltfreundlicher produzieren und ihren CO2-Ausstoß massiv zurückfahren.
VERBUND hat sich mit voestalpine, Siemens sowie Austrian Power Grid und den wissenschaftlichen Partnern K1-MET und TNO zum Forschungsprojekt H2FUTURE zusammengetan. Sie arbeiten gemeinsam an der Herstellung von grünem Wasserstoff aus grünem Strom für die Stahlindustrie, der mit einer PEM (Proton Exchange Membrane) Elektrolyseanlage erzeugt wird.
Flaggschiffprojekt der EU-Kommission
In Linz wird im Jahr 2019 eine 6 MW große Pilotanlage errichtet und in Betrieb genommen. Ziel ist es, grünen Wasserstoff zu produzieren und seinen Einsatz als Industriegas sowie den Einsatz der Anlage auf dem Regelenergiemarkt zu testen. Das Projektteam analysiert auch, ob sich das Konzept auf andere Industriesektoren wie Chemie, Öl und Gas oder Düngemittel übertragen lässt. Startschuss zum Bau der weltweit ersten und größten Wasserstoffpilotanlage war bereits im Frühling 2018.
Neueste Wasserstofftechnologie für Linz
Die H2FUTURE Pilotanlage kann mit beeindruckenden Zahlen aufwarten: Mit einer Anschlussleistung von sechs Megawatt werden 1.200 Kubikmeter grüner Wasserstroff pro Stunde produziert. Dabei wird mit Hilfe von grünen Elektronen Wasser in seine Grundkomponenten Wasserstoff und Sauerstoff gespalten, mit dem PEM (Proton Exchange Membrane)-Elektrolysemodul von Siemens. Bei der Umwandlung von Strom in Wasserstoff wird ein beeindruckender Wirkungsgrad von 80 Prozent erreicht.VERBUND-Grünstrom für grünen Wasserstoff: Aus Elektronen werden Moleküle.
Wasserstoff wird heutzutage zum Großteil aus fossilen Energieträgern wie Erdgas erzeugt und ist somit CO2 belastet. Erst durch die Elektrolyse von Wasser mit Strom aus erneuerbaren Quellen entsteht grüner Wasserstoff – ohne CO2-Emissionen. Beim H2FUTURE-Projekt liefert VERBUND den Strom aus erneuerbaren Energien und ist für die Entwicklung von netzdienlichen Services verantwortlich. Über Demand-Side-Management wirkt der PEM-Elektrolyseur als dynamische Regellastkomponente, um zum Ausgleich von Schwankungen im Stromnetz beizutragen.„Um volatile erneuerbare Energie aus Wind- und Sonnenkraft ins Energiesystem integrieren zu können, brauchen wir in Zukunft noch mehr Speichermöglichkeiten. Neben unseren Pumpspeicherkraftwerken in den Alpen und Batteriespeicherlösungen unterschiedlicher Dimensionen sehen wir großes Potenzial in der Energiespeicherung mit grünem Wasserstoff. „Grüner“ Wasserstoff ist für uns das perfekte Beispiel für die Sektorkopplung, die zur Dekarbonisierung von Energiewirtschaft, Industrie und Transport dringend erforderlich ist.“, Wolfgang Anzengruber, CEO VERBUND.
Strom lässt sich mittels grünem Wasserstoff saisonal speichern
Damit lässt sich der steigende Anteil volatilen Wind- und Solarstroms in Form von Wasserstoff saisonal speichern, rückverstromen oder zu Kraftstoffen und chemischen Grundstoffen weiterverarbeiten.Wird Wasserstoff die Kerntechnologie der neuen Energiewelt?
In den nächsten Jahrzehnten wird ein erheblicher Ausbau der Elektrolysekapazitäten erwartet, womit die Kosten dieser Technologie reduziert werden und in Zukunft grüner Wasserstoff im großtechnischen Stil verfügbar ist. Wasserstoff ist damit der ideale Energieträger für das erneuerbare Energiesystem der Zukunft. Darum gehen wir davon aus, dass ihm noch eine große Zukunft bevorsteht.
H2 Zillertal ist ein weiteres Projekt mit VERBUND-Beteiligung: Die Zillertalbahn soll in Zukunft als erste Schmalspurbahn der Welt mit Wasserstoff fahren und mit Wasserkraftstrom aus den lokalen VERBUND-Kraftwerken im Zillertal betrieben werden.
Die H2FUTURE Wasserstoffpilotanlage wird 2019 in Betrieb gehen - ihr wollt in der Zwischenzeit mehr über H2FUTURE erfahren? Dann hier zum H2FUTURE Projektvideo.
Mehr Infos auf unserer Website: H2FUTURE sowie auf unserem Blogbeitrag H2FUTURE: Wasserstoff-Projekt gewinnt Award.
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