Tierischer Schabernack an der neue Traisen
Der Biber ist begeistert von der neuen Traisen
Die Mündung der Traisen in die Donau wurde beim Bau des Donaukraftwerks Altenwörth 1974-1976 verlegt und begradigt. 40 Jahre später haben wir diese Maßnahme bereinigt und mit unseren Partnern und der EU eine abwechslungsreiche Au-Landschaft neu gestaltet.Renaturierung heißt auch, in diesem Naturparadies den Bewohnern das Feld und den Fluss zu überlassen. Dabei sind die Biber so von der Landschaft begeistert, dass sie angefangen haben, munter mit zu gestalten. Nicht immer sind unsere Planer mit seinen Maßnahmen einverstanden.
Biber schätzen sehr frisches Grün und saftige Rinde, im kargen Winter mehr noch als im Sommer. Darum nagt er an, ihm gerade im Weg steht. Das gefällte Holz schleift der Biber ins Wasser, denn er bevorzugt seine Nahrung frisch und saftig. Da kann schon mal eine ganze Uferböschung niedergeholzt werden. Die Stärke der Bäume, die so ein Biber niedermacht, ist respekterheischend. Haufen von „Biberschnitzel“, also abgebissenen Rindenstücken, zeugen von dem Fleiß der Nager.
Besonders humorvoll an einer Traisen-Uferböschung: die Ökologen ließen hier die alten Bäume entlang des Ufers mit Stahlseilen sichern, um zu verhindern, dass der Fluss sie unterspülen und abtreiben könnte. Dass der Biber schlauerweise oberhalb der Seilsicherung seine Nagetätigkeit umsetzt, war so nicht geplant.
Dammbaumeister unter sich
Der possierliche Biber genießt bei Kraftwerkern einen gewissen Respekt, denn er ist in der Lage, selbst unter schwierigen Bedingungen stabile Dämme zu konstruieren. Dass er aber eine Wasserabfluss, der eigentlich den Flusslauf stabilisieren sollte, mit Holz und Stein fast schon kunstfertig verstopft, um seinen Damm zu verbessern, ist ein ärgerlicher Schabernack. Fast möchte an dem Biber hier Absicht unterstellen, seine menschlichen Nachbarn an der Traisen zu foppen.Positiv gedacht könnte es auch ein Kompliment sein. Der Biber beweist uns, dass er die Traisen als seinen Spielplatz akzeptiert hat und sich schon an der Ausgestaltung von Österreichs größtem Renaturierungsprojekt beteiligt. So lange er uns keine Rechnung für Forstarbeiten schickt, können wir damit leben.
Übrigens: Jetzt flow-Blog abonnieren und keinen Beitrag mehr verpassen!