Nachhaltigkeit und Energiewende 06.10.2017

Ente Doris’ Energie-ABC: Was ist Sektorkoppelung?

Ente Doris’ Energie-ABC: Was ist Sektorkoppelung? - VERBUND

Habt ihr schon mal von der „All Electric Society“ gehört? Als neugierigste Badewannenbewohnerin bei VERBUND schnappe ich gerne solche Begriffe auf. Gemeint ist, dass in der Energiezukunft alles per Strom angetrieben wird. Und das sind nicht nur die Hirngespinste eines kleinen Entleins: Laut einer Delphi-Studie aus Deutschland glaubt mehr als die Hälfte der 350 befragten Experten, dass diese Vision noch vor 2040 Realität wird. Die Basis dafür bildet die sogenannte „Sektorkoppelung“. Was das genau bedeutet? Ich habe für euch nachgeforscht.
Ente Doris sitzt vor einer Tafel auf der Energie ABC steht.
© VERBUND

Mehr Grünstrom für Österreich!
Im Grunde meint Sektorkoppelung das Zusammenwachsen der Bereiche Strom, Wärme und Mobilität. Im besten Fall läuft also künftig nicht nur eure Heizung, sondern auch der Verkehr auf der Straße mit sauberer Energie. Dazu braucht es für die Zukunft vor allem eines: eine ganze Menge Strom! Zum Glück sieht das auch Oesterreichs Energie in ihrer Stromstrategie Empowering Austria so. Laut dieser werden wir 2030 bis zu 14 Terrawattstunden – oder fast 20 % –  mehr Strom benötigen. Wie können wir den produzieren? Indem wir erneuerbare Energien ausbauen und den Markt für neue Player wie private Photovoltaikanlagen-Betreiber öffnen. Der Anteil von Wasserkraft und Co. an der Stromproduktion könnte so auf 85 % steigen. Das bedeutet 16 Millionen Tonnen weniger CO2-Emissionen.

Ohne Stromspeicher keine Energiezukunft
Doch damit diese Menge an erneuerbarer Energie effizient für die Sektoren Wärme und Verkehr genutzt werden kann, bedarf es einer Schlüsseltechnologie: Stromspeicher. Schließlich muss die Energieversorgung stabil gehalten werden, selbst wenn Sonnenschein und Windkraft ausbleiben. Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt: In Österreich ist man in Sachen Speicher auf einem guten Weg. Erst im Herbst 2016 öffnete das Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II in Kärnten seine Pforten, das 250.000 Haushalte versorgt. Darüber hinaus hat der Klima- und Energiefonds bereits 2015 eine Speicherinitiative begründet. Diese stellt Wissen bereit und vernetzt Forschungsinstitute, Start-ups, Unternehmen und Smart Cities, um innovative Speicherlösungen voranzutreiben.

Mit Strom Wärme zaubern
Für grünen Strom wird also bereits gesorgt. Nun fragt ihr euch sicher, wie sich das auf Heizen und E-Mobilität auswirken wird. Beginnen wir mit dem Sektor Wärme. Noch wird in Österreich auch mit fossilen Energieträgern wie Öl und Gas geheizt. Das soll sich künftig ändern. Das Zauberwort dafür lautet „Power-to-Heat“ oder „Strom zu Wärme“. Ein Beispiel ist die Wärmepumpe in meinem Keller. Sie nutzt Strom, um Wärme aus der Erde aufzunehmen, zu verdichten und dann damit meine Laube gemütlich warm zu halten. Übrigens: Für VERBUND-Eco-Home-Besitzer wie mich gibt es ein besonderes Schmankerl. Brauchwasserwärmepumpen können seit 2017 auch per Smartphone oder Tablet angesteuert werden.

Wann wird Elektromobilität abheben?
Beim Verkehr zeigt die Kompassnadel klar auf Elektromobilität, aber wann starten E-Autos endlich durch? Ich glaube, dass es nicht mehr lange dauern kann. Immerhin gibt es seit Ende 2016 schon über 70 E-Fahrzeug-Modelle am österreichischen Markt zu kaufen – vom coolen Nissan Leaf bis zum futuristischen E-Bike Johammer. Auch die Ladeinfrastruktur wird kontinuierlich ausgebaut. SMATRICS bietet bereits ein österreichweites Netz mit über 400 Ladepunkten im Abstand von 60 Kilometern und VERBUND-Strom aus 100 % Wasserkraft. 200 davon sind Highspeed-Ladestationen. Als E-Autobesitzerin kann ich hier meinen Renault Zoe in 20 Minuten aufladen.

Was meint ihr: Haben die Experten also Recht? Lässt uns die Sektorkoppelung auf eine All Electric Society zusteuern? Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass es so weitergeht!

Eure Ente Doris

Ihr wollt mehr über Innovationen für die Energiezukunft erfahren? Dann schaut doch einmal hier vorbei: VERBUND-Erneuerbare-Energien.

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