Maulwurfsarbeit an der Donau
Die Donau ist eine treue Energielieferantin. Um aus Wasserkraft Strom zu erzeugen, braucht es aber große Maschinen und mitunter viel Hirnschmalz und Erfindungsreichtum, wie sich im Donaukraftwerk Aschach gezeigt hat. Vier der größten Laufräder Westeuropas erzeugen jährlich Strom für 570.000 Haushalte. Kurz vor Weihnachten erlebten die Mitarbeiter des Kraftwerks eine böse Überraschung: Die Schaufeln einer der 8,6 Meter großen Turbine konnten nicht mehr bewegt werden. „Wir haben lange nach der Ursache geforscht“, so der Instandhaltungs- und Betriebsingenieur Kurt Schauer. Nur aufgrund von Messungen konnte der Leistungsabfall nicht erklärt werden, also musste die Turbine abgestellt, ausgepumpt und inspiziert werden. Der Aufwand dafür war beträchtlich, denn es braucht Taucher und den gewaltigen VERBUND-Schwimmkran, um die Turbine zu sichern. Erst dann konnten die Experten tief unter der Donau den Schaden bestimmen – eine wahre Maulwurfsarbeit in der schwer zugänglichen Maschine.
„Selbst Fachfirmen mit internationaler Erfahrung haben so etwas noch nie gesehen, aber unsere Leute vor Ort haben es trotzdem geschafft.“ Personal aus allen Teilen der Donau-Kraftwerke wurde zusammengezogen, um die beschädigten Teile mühsam auszufädeln und zusammenzuflicken. Auf einer Länge von elf Metern wurde ein Gewinde geschnitten. So wurde ein monatelanger, kompletter Ausbau der gesamten Anlage vermieden. „Im gleichen Zeitraum dazu mussten wir plangemäß eine der Schleusenkammern überholen. Bei diesem Druck zeigt sich, was solide Fachausbildung, jahrzehntelange Erfahrung und Teamgeist wert sind“, so Schauer.
Die Reparatur verlief trotz aller Befürchtungen erfolgreich, die Turbine ist seit Ende März 2017 wieder am Netz und Aschach bleibt weiterhin das leistungsstärkste Kraftwerk an der Donau.
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