Auf zu neuen Höhen
Wie kommt man auf die Idee sich an ein derartiges Projekt zu wagen? Für viele ist schon ein Flug von A nach B mit gewaltigem Herzschlagen verbunden, und erst ein eigenes Flugzeug bauen? Es kann getrost behauptet werden, dass das Christkind nicht ganz unschuldig ist. Mit zwölf Jahren bekam Beham von besagtem Christkind den Bausatz für ein Freiflugmodell.
Vom Modellflieger zum Piloten
Nach dreizehn Jahren Erfüllung im Modellflug wurde ihm trotz Eigenkonstruktionen langweilig. Ein Fliegerkollege liebäugelte mit dem Bau eines eigenen Flugzeuges und machte auch Leopold Beham Gusto darauf. Den hielt jedoch zunächst das noch halbfertige Haus ab. Mit der Überzeugung auch selbst einen Flieger bauen zu wollen, machte er einstweilen den Segelflieger- und Privatpiloten-Schein. Kaum drehte sich der Schlüssel im fertig gebauten Haus, gab es jedoch kein Halten mehr.
Ein erster Belastungstest
Im Eigenstudium eignete sich Leopold Beham das entsprechende Wissen an, kaufte sich Pläne, tauschte sich mit Fliegerkollegen aus und deckte Haus und Familie während der Bauphase mit einer zentimeterdicken Staubschicht ein. Heute kann er stolz auf zwei von ihm gebaute Flugzeuge blicken. Den zweisitzigen Flieger „BX2 Cherry“ hat Beham in rund 6000 Arbeitsstunden, verteilt auf 9 Jahren nach Zeichnungen komplett selbst gebaut. „Jodel BB“ ist ein einsitziger Flieger, der von ihm in einem äußerst schlechten Zustand gekauft wurde. Es brauchte rund 900 Arbeitsstunden um ihn wieder flugtauglich zu machen.
Auch die Familie durfte probesitzen
Über den Wolken
„Mit der 'Jodel BB' bin ich etwa 600 Stunden durch Europa gereist, mit einer Fluggeschwindigkeit von 150 km/h, angetrieben von einem modifizierten VW-Käfermotor und viel Enthusiasmus und Mut, gekrönt mit einem mitternächtlichen Flug ums Nordkap“, erzählt Beham. Seine „BX2 Cherry“ gehört mit 1500 Flugstunden zu den meistgeflogenen Selbstbauflugzeugen. „In einer großen flachen Schleife lasse ich die Cherry steigen und in mir steigt ein unbeschreibliches Glücksgefühl hoch“, erinnert sich der Flugzeugbauer an die ersten Flugsekunden in seiner Cherry. Mit dieser kann er Familienmitglieder mitnehmen und so haben sich die Flugziele in Richtung Städteflüge - wie Barcelona, Amsterdam, Kopenhagen, Stockholm oder Paris - entwickelt.
Mit seiner Expertise engagiert sich Leopold Beham heute auch als Vorstandsmitglied im Igo Etrich Club Austria, der 1987 als Anlaufstelle für alle am Amateurflugzeugbau interessierten Österreicher gegründet wurde. Respekt für so viel Mut, Neues zu wagen.
Seine Passion: Gärten, Maschinen und Flugzeuge
Der gelernte Gärtner Leopold Beham hat vor 31 Jahren im Kraftwerk Ybbs begonnen. Im Sommer pflegte er die Außenanlagen, im Winter war er bei Revisionsarbeiten im Einsatz. Seit neun Jahren ist er hauptsächlich in der Werkzeugausgabe und im Magazin beschäftigt.
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