Nachhaltigkeit und Energiewende
18.05.2015
Leben retten in den Bergen
Wenn Harald Etzer in die Hohen Tauern blickt, dann tut er das mit ganz anderen Augen als die zahlreichen Touristen, die Jahr für Jahr nach Kaprun kommen. Sommer wie Winter setzt er sich mit den Risiken und Gefahren der Bergwelt auseinander: Als Leiter des Lawinen-Warndienstes von VBERBUND und als Freiwilliger bei der Bergrettung Kaprun. Verstellt das nicht den Blick auf die Schönheit? Ganz sicher nicht, denn auch privat ist das „Berggehen“ für Harald Etzer Ausgleich und Hobby.
1980 ist der damals 21-Jährige in die Bergrettung Kaprun eingetreten – gemeinsam mit zwei Freunden. Wandern und Bergsteigen war Anfang der 1980er-Jahre noch keine Freizeitbeschäftigung für Einheimische. Harald Etzers Vater, damals ebenfalls bei VERBUND beschäftigt, war beruflich oft in den Hohen Tauern rund um die Kraftwerksanlagen in Kaprun unterwegs. Viel Verständnis für den Drang, die Berge zu erkunden, konnte er – wie so viele Einheimische – nicht aufbringen.
Gemeinsam mit seinen beiden Freunden stellte sich Harald Etzer also der Herausforderung, Menschen in Bergnot zu Hilfe zu kommen. Doch bevor daran zu denken war, musste eine Ausbildung absolviert werden. „Die Ausbildung war für damalige Verhältnisse schon sehr gut. Sie bestand zunächst aus einem einwöchigen Sommer-Grundkurs und einem einwöchigen Winter-Grundkurs. Dazu kommt auch noch viel Ausbildungsarbeit, die in der Ortsstelle stattfand.“ Bald stieg Harald Etzer zum Ausbildungsleiter der Bergrettung Kaprun auf. Seit 2005 ist er Leiter der Ortstelle und einer von fünf Einsatzleitern, die als erste Alarmiert werden, wenn ein Mensch in den Bergen Hilfe benötigt wird.
Mit dem vermehrten Einsatz von Hubschraubern bei alpinen Notfällen hat sich das Einsatzspektrum der Bergretter verändert. „Man geht nur mehr auf schwierigere Einsätze.“ Denn oft sind die Bergretter dann gefordert, wenn eine Bergung von Verletzten wegen des Wetters, besonders schwieriger Bedingungen oder in den Nachtstunden nicht durch die Luft erfolgen kann.
Die Frage nach dem schwierigsten Einsatz seiner Bergrettungskarriere beantwortet Harald Etzer kurz und knapp: „Gletscherbahn Kaprun“. Er und seine Kollegen waren es, die nach dem Brand den Rettungstrupps und den Brandermittlern den Weg bereitet haben. Erinnerungen? Ja, die hat er. Doch er scheint mit ihnen umgehen zu können und für sich aufgearbeitet zu haben. Im Gespräch macht er den Eindruck, dass er jeden Einsatz ernst nimmt – egal ob im Sommer in den Hohen Tauern oder im Winter im Nahbereich der Schigebiete, wo wieder einmal jemand die markierten Pisten verlassen hat.
Kritisch sieht er die Bilder, mit denen Touristiker für das sommerliche oder winterlicher Bergerlebnis werben: „Die Werbung zeigt Snowboarder und Schifahrer die über Tiefschneehänge fahren oder über Schanzen springen. Zudem macht es die touristische Infrastruktur leicht, in Regionen zu kommen, in denen Ungeübte und Unerfahrene rasch überfordert sind. Die Gefahrenhinweise gehen doch eher unter.“ Die Überforderung wird mehr und mehr zum Problem. So sind zwar immer noch Menschen mit schlechter Ausrüstung unterwegs, doch mehr und mehr geraten auch Menschen mit guter und teurer Ausrüstung in Not. Was Fehlt? „Erfahrung“, lautet die Antwort. Darum rät Harald Etzer: „Beim Wandern braucht es ordentliches Schuhwerk, Wetterschutz und ordentliches Kartenmarterial, mit dem man auch umgehen kann. Wenn das Wandern ins Bergsteigen über geht, dann ist eine Ausbildung in den alpinen Vereinen der richtige Einstieg.“ Kein Verständnis zeigt er für Menschen, die auf dem Mooserboden ohne geeignetes Schuhwerk in Richtung Stauwurzel spazieren wollen.
Auch der beste Freund des Menschen wurde schon aus so mancher Not befreit
Harald Etzer stellt seine Zeit freiwillig zur Verfügung. Er betont aber, dass auch VERBUND einen wichtigen Beitrag leistet: „Wir werden von der Firma sehr unterstützt.“ Wenn er zu einem Einsatz geht, so braucht er keinen Urlaub zu nehmen um seinen Arbeitsplatz zu verlassen. Gerade bei längeren Einsatzdauern sind es oft Mitarbeiter von Firmen wie VERBUND, die die Einsätze weiterführen. Auch bei der Ausrüstung hat VERBUND geholfen und Salzburg weit den Ankauf von Skiern für die ehrenamtlichen Bergretter unterstützt.
1980 ist der damals 21-Jährige in die Bergrettung Kaprun eingetreten – gemeinsam mit zwei Freunden. Wandern und Bergsteigen war Anfang der 1980er-Jahre noch keine Freizeitbeschäftigung für Einheimische. Harald Etzers Vater, damals ebenfalls bei VERBUND beschäftigt, war beruflich oft in den Hohen Tauern rund um die Kraftwerksanlagen in Kaprun unterwegs. Viel Verständnis für den Drang, die Berge zu erkunden, konnte er – wie so viele Einheimische – nicht aufbringen.
Gemeinsam mit seinen beiden Freunden stellte sich Harald Etzer also der Herausforderung, Menschen in Bergnot zu Hilfe zu kommen. Doch bevor daran zu denken war, musste eine Ausbildung absolviert werden. „Die Ausbildung war für damalige Verhältnisse schon sehr gut. Sie bestand zunächst aus einem einwöchigen Sommer-Grundkurs und einem einwöchigen Winter-Grundkurs. Dazu kommt auch noch viel Ausbildungsarbeit, die in der Ortsstelle stattfand.“ Bald stieg Harald Etzer zum Ausbildungsleiter der Bergrettung Kaprun auf. Seit 2005 ist er Leiter der Ortstelle und einer von fünf Einsatzleitern, die als erste Alarmiert werden, wenn ein Mensch in den Bergen Hilfe benötigt wird.
Mit dem vermehrten Einsatz von Hubschraubern bei alpinen Notfällen hat sich das Einsatzspektrum der Bergretter verändert. „Man geht nur mehr auf schwierigere Einsätze.“ Denn oft sind die Bergretter dann gefordert, wenn eine Bergung von Verletzten wegen des Wetters, besonders schwieriger Bedingungen oder in den Nachtstunden nicht durch die Luft erfolgen kann.
Die Frage nach dem schwierigsten Einsatz seiner Bergrettungskarriere beantwortet Harald Etzer kurz und knapp: „Gletscherbahn Kaprun“. Er und seine Kollegen waren es, die nach dem Brand den Rettungstrupps und den Brandermittlern den Weg bereitet haben. Erinnerungen? Ja, die hat er. Doch er scheint mit ihnen umgehen zu können und für sich aufgearbeitet zu haben. Im Gespräch macht er den Eindruck, dass er jeden Einsatz ernst nimmt – egal ob im Sommer in den Hohen Tauern oder im Winter im Nahbereich der Schigebiete, wo wieder einmal jemand die markierten Pisten verlassen hat.
Kritisch sieht er die Bilder, mit denen Touristiker für das sommerliche oder winterlicher Bergerlebnis werben: „Die Werbung zeigt Snowboarder und Schifahrer die über Tiefschneehänge fahren oder über Schanzen springen. Zudem macht es die touristische Infrastruktur leicht, in Regionen zu kommen, in denen Ungeübte und Unerfahrene rasch überfordert sind. Die Gefahrenhinweise gehen doch eher unter.“ Die Überforderung wird mehr und mehr zum Problem. So sind zwar immer noch Menschen mit schlechter Ausrüstung unterwegs, doch mehr und mehr geraten auch Menschen mit guter und teurer Ausrüstung in Not. Was Fehlt? „Erfahrung“, lautet die Antwort. Darum rät Harald Etzer: „Beim Wandern braucht es ordentliches Schuhwerk, Wetterschutz und ordentliches Kartenmarterial, mit dem man auch umgehen kann. Wenn das Wandern ins Bergsteigen über geht, dann ist eine Ausbildung in den alpinen Vereinen der richtige Einstieg.“ Kein Verständnis zeigt er für Menschen, die auf dem Mooserboden ohne geeignetes Schuhwerk in Richtung Stauwurzel spazieren wollen.
Auch der beste Freund des Menschen wurde schon aus so mancher Not befreit
Harald Etzer stellt seine Zeit freiwillig zur Verfügung. Er betont aber, dass auch VERBUND einen wichtigen Beitrag leistet: „Wir werden von der Firma sehr unterstützt.“ Wenn er zu einem Einsatz geht, so braucht er keinen Urlaub zu nehmen um seinen Arbeitsplatz zu verlassen. Gerade bei längeren Einsatzdauern sind es oft Mitarbeiter von Firmen wie VERBUND, die die Einsätze weiterführen. Auch bei der Ausrüstung hat VERBUND geholfen und Salzburg weit den Ankauf von Skiern für die ehrenamtlichen Bergretter unterstützt.