Der Strommarkt von morgen
Die zukünftigen Strompreise und energiewirtschaftliche Entwicklung abzuschätzen ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, denn sie hat einen hohen Einfluss auf das zukünftige Konzernergebnis. Beispielsweise bedeutet ein Plus oder Minus von 1 Euro pro MWh ca. 30 Millionen Euro mehr oder weniger für den Konzern.
Michael Schauerhuber und Ulrike Kalliauer führen die Berechnungen mit VEMM durch.
VERBUND als First Mover
Zwischen den halbjährlichen Prognosen werden immer wieder aktuelle Analysen angefordert. „Letztes Jahr kam zum Beispiel die Frage auf, welche Auswirkungen es auf den Konzern hätte, wenn Europa völlig auf Atomkraft verzichten würde“, berichtet Kalliauer. Einen großen Teil ihrer Arbeitszeit widmen sie und Schauerhuber der Weiterentwicklung von VEMM. „Es werden laufend Veränderungen und neue Phänomene des Markts in die Analyse aufgenommen“, sagt Kalliauer. „Derzeit stellen wir uns zum Beispiel die Frage, in welcher Form Entwicklungen wie Power to Gas oder Druckluftspeicher in VEMM integriert werden können.“ Schauerhuber ergänzt: „Die Anforderungen an den Umfang und die Detaillierung unserer Preisresultate steigen ständig. Besonders der volatile Einfluss erneuerbarer Erzeugung bedarf stundenscharfer Rechenauflösung. Wenn dann noch Marktveränderungen über längere Zeiträume simuliert werden sollen, muss die Modelllandschaft intelligent strukturiert sein, um mit dem Rechenaufwand und den Datenmengen fertig zu werden.“
Werdegang Kalliauer
Ulrike Kalliauer hat an der TU Wien Technische Mathematik studiert und schloss 2009 als Diplomingenieurin ab. Schon im Studium beschäftigte sie sich mit Preisprognosen und Optimierungsmodellen. Ein Jahr war sie Universitätsassistentin und kam beruflich erstmals mit der Energiewirtschaft in Kontakt. 2010 wechselte sie zu VERBUND und trat damit in die Fußstapfen ihres Vaters, der seit über 40 Jahren im Bereich Energiewirtschaft im Unternehmen tätig ist. In ihrer Freizeit spielt sie gerne Beachvolleyball.