Saubermachen im Kraftwerkskeller Ybbs-Persenbeug
15 Meter im engen Förderkorb geht es in den Turbinenschacht des Donaukraftwerks hinunter. (Blog-Reporter müssen schwindelfrei und ohne Platzansgst sein) Die Landung am Boden der Maschine Nr. 1 in Ybbs-Persenbeug ist etwas unsanft. „Bei der Lauda Air is des sanfter“, nörgelt der ORF-Kameramann. Doch die Reise hat sich gelohnt. In der imposanten Halle sehen wir den „Kegel“- den Einlauf zur horizontalen Kaplan-Turbine, Baujahr 1959. Hier trifft jahraus-jahrein die Donau auf die Turbine und erzeugt so Strom. Über 400.000 Betriebsstunden hat die Anlage schon auf dem Buckel. Genug für die Pension. Doch weil jedes Jahr nur eine der sechs Maschinen getauscht werden kann, muss die „M1“ noch bis 2020 durchhalten und benötigt eine Generalinspektion.
Tief unter der Staumauer wird geschrubbt, gespritzt und geschaufelt
Mittlerweile ist der große Einlaufbereich entleert. Bevor die Techniker ans Inspizieren gehen kann, muss aber erst sauber gemacht werden. „Gatsch“ signalisiert die feine Nase sofort. Genau genommen ist es Feinsediment, also Sand, der sich da im Einlaufbereich der Turbine angesammelt hat. Ihn Wegzuspülen ist die erste Aufgabe der Kraftwerker wie Lukas Grubner.
Mit Schaufeln, Feuerwehrschläuchen und sogar einem kleinen Bagger wird der nasse Sand entfernt. Tückisch dabei, dass der Abfluss sich immer wieder verstopft. „Her mitm Rotz!“ ruft ein Kollege. „Kanalratte“ ist der liebevolle Name des steifen Sporns, mit dem der Kanal immer wieder durchgeputzt werden muss.
Kleiner Helfer beim Putzen: Die “Kanalratte“:
Ein anderer Bewohner des Turbineneinlaufs sind Flussmuscheln. Diese geschützten Lebewesen genießen die Ruhe und Sicherheit vor Fressfeinden hinter dem Einlauf-Rechen. Die Strömung kümmert sie wenig und alleine ihre Existenz beweist die Wassergüte der Donau, die seit Jahren besser als ihr Ruf ist.
Schmackhaft und selten: Süßwassermuschel
In den kommenden Wochen werden hier Gerüste hochwachsen, Stromkabel verlegt und Werkzeug herauf- und herumgeschleppt werden- bis dann für die nächsten sechs Jahre die Turbine wieder der Donau übergeben wird.
Wenn der Sand weggeputzt ist, können die eigentlichen Arbeiten an der Turbine begonnen werden.